Samstag, 22. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

Nun, die Welt steht noch, die Aliens sind auch nicht gekommen, also ist es Zeit für einen Jahresrückblick ;)

Das Jahr ist irgendwie einfach so vorüber gezogen. Kaum hat es angefangen, ist es auch schon wieder um...

Jänner 2012: war geprägt von tiefer Verzweiflung und der Angst, irgendwie alles falsch zu machen. Ich war ausgelaugt und kraftlos. Nächtelang war ich munter, nahezu stündlich bin ich mit Zwucki aufgestanden. Hab ihn gekuschelt, gefüttert, gestreichelt, geschaukelt... irgendwie schien alles falsch zu sein. Nichts konnte ihn beruhigen. Klar, Jungs neigen nun mal zu Blähungen im Babyalter, aber das schien nicht der einzige Grund für die durchwachten Nächte zu sein. Tagsüber war er ein Sonnenschein, ein pflegeleichtes und fröhliches Baby wie man es sich nur wünschen kann. In der Nacht war ich der Verzweiflung nahe. Aber es ging vorüber.

Februar 2012: war meine Zeit mit Zwucki praktisch auch schon wieder vorbei, da ich Mitte Februar schon wieder zu arbeiten begonnen habe. Zwar nur ein paar Stunden in der Woche, aber ganz ehrlich, ich würde das nie, nie, nie wieder so schnell machen. Ich bewundere Frauen aus der Generation meiner Oma, die (sofern sie arbeiten gingen - damals waren die meisten Frauen ja noch als Hausfrau und Mutter zu Hause...) nur wenige Wochen (ich glaube, es waren sogar nur 3 Wochen) zu Hause bleiben durften - Karenz (für meine deutschen Leser: Elternzeit) gab es damals noch nicht. Und ich empfehle jeder Mutter zumindest ein halbes Jahr zu Hause zu bleiben.

März 2012: kam das zweite Kind von Madame auf die Welt. Ab da ging es irgendwie bergab mit unserer Freundschaft. Ich fühlte mich im Stich gelassen von ihr, hatte das Gefühl immer weniger bei ihr anzukommen. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass zwei so kleine Kinder (das erste Kind kam nahezu genau ein Jahr zuvor auf die Welt) wahnsinnigen Stress bedeuten und dass man sich erst mal die die (zweifache) Mutterrolle einfinden muss. Aber darüber sollte man unter "besten Freundinnen" reden können. Aber wenn alles so abgetan und schöngeredet wird, verliert man irgendwann auch das größte Verständnis...

April 2012: war die Taufe von unserem Zwucki. Selten habe ich so eine wunderschöne Zeremonie erlebt. Ich selbst bin ja jetzt nicht sooo gläubig - also was Gott und Kirche und so angeht. Aber es ist mir trotzdem wichtig, dass meine Kinder einer Kirche angehören, dass sie in der Schule in den Religionsunterreicht gehen (können) und dann selbst entscheiden, ob oder an was sie glauben möchten. Und wir haben dazu den perfekten Bischof gefunden. Wir sind von römisch-katholisch auf römisch-katholisch reformiert umgestiegen. Die beste Entscheidung, die wir je getroffen haben. Diese Kirche bzw. ihre Vertreter sind so viel offener und "weltlicher", ich könnte stundenlang mit unserem Bischof reden - über Gott und die Welt, im wahrsten Sinne des Wortes :D auch meine Schwester war sehr begeistert von ihm und der Zeremonie.

Mai 2012: habe ich meine Leidenschaft für die Handarbeit wieder entdeckt und angefangen, Kleidungsstücke zu häkeln. Dabei habe ich festgestellt, dass ich absolut kein Talent besitze um Pullover oder ähnliches zu häkeln - aber Dreieckstücker und Ponchos sind mein neues Hobby :D

Juni 2012: ist Krümel das erste Mal alleine (also ohne Eltern) auf Urlaub gefahren. Zwar "nur" drei Tage, aber trotzdem :) Ziel war der gleiche Ort, an dem auch ich meinen ersten Urlaub verbracht habe - allerdings war ich damals mit meiner Oma dort, Krümel ist mit dem Jugendzentrum gefahren. In diesem Monat war irgendwie alles toll, wir haben viel unternommen und hatten kaum Stress. Ich glaube, es war der beste Monat in diesem Jahr. Ende des Monats war auch das Zeugnis für die Schule dran - und meine Maus hat lauter Einser geschafft!!!

Juli 2012: war gaaanz schlecht. Die Freundschaft zwischen Madame und mir hat ihren absoluten Tiefpunkt erreicht. Schweigen im Walde... Ende des Monats ist dann eine Freundin von mir mit Nierenbeckenentzündung im Spital gelandet und eine andere Freundin musste um das Leben ihres Sohnes zittern, der in einen schweren Autounfall verwickelt war... Zum Glück hat er überlebt, aber bis heute ist er im Spital, macht zwar kleine Fortschritte, aber welche Schäden auf Dauer bleiben, weiß man noch immer nicht...

August 2012: war dann der große Streit zwischen Madame und mir. Davon war eigentlich der ganze Monat durchzogen. Es hat mich zerrissen innerlich, ich war wütend, traurig, enttäuscht, verzweifelt. Nichts von dem was ich schrieb oder sagte, kam wirklich an. Auch nicht bei Blume, der zwischenzeitlich als "Vermittler" fungierte. Nichts wurde verstanden, nichts wurde angenommen. Unsere Freundschaft war wirklich sehr innig, so etwas erlebt man selten. Es fühlte sich an, als wäre ein Teil von mir selbst verloren gegangen. Wir haben so vieles zusammen durchgemacht, gute und schlechte Sachen, dass es mich in ein ganz, ganz tiefes Loch gestürzt hat...

September 2012: fiel die Entscheidung für meine neue Arbeit. Nach viel Kopfzerbrechen, Zweifel, Abwiegen von Vor- und Nachteilen. Und es wurde gekämpft und gestritten, um einen Krippenplatz für meinen Zwucki zu organisieren. Das war wirklich ein Kampf! Krümel feierte ihren 9. Geburtstag. Ach Kinder, wo ist die Zeit bloß hin???

Oktober 2012: haben wir den Kampf um den Krippenplatz gewonnen! Ich musste bis zum Leiter unseres Bezirkes gehen, der ganz entsetzt von der Vorgehensweise meiner Betreuerin war. Und siehe da - wir hatten den Platz. Außerdem war hier der Höhepunkt unserer "Essensumstellung". Krümel ist ja ziemlich - hmmm - sagen wir wählerisch, was das Essen betrifft. Ich habe nun endgültig die Fixprodukte von unserer Speisekarte verbannt und viele neue Sachen ausprobiert. Mit ziemlich guten Erfolg sogar :). Der Oktober war außerdem einer der stressigsten Monate in dem Jahr. Die alte Firma stand vor der Pension und es musste noch so vieles gemacht werden, für den Umzug in die neue Firma, schnell noch dieses und jenes fertigstellen, ausmisten... bäh...

November 2012: Beginn meiner neuen Arbeit. Oh, was war ich überfordert und konfus am Anfang. Ich dachte, ich komme da nie rein. So viel Neues, so vieles wird anders gemacht. Hab mich aber relativ schnell eingewöhnt und bin wirklich froh, diese Chance genutzt zu haben. Krümel war zum ersten Mal Zähne reißen und wirklich tapfer dabei. Wir haben eine tolle Zahnärztin gefunden - für sie und auch für mich. Und Ende des Monats haben wir endlich unser neues Bett bekommen :)

Dezember 2012: Weihnachtsstress. Nicht wirklich viel geschafft. Mit Müh und Not ein paar Kekse gebacken, nichts dekoriert daheim, kein einziges Mal am Christkindlmarkt gewesen. War nicht so prickelnd. Ständig beim Zahnarzt gewesen, ständig irgendwelche Termine und Erledigungen... Ich hoffe, nächstes Jahr können wir die Weihnachtszeit besser genießen. Und unser Zwucki feierte seinen ersten Geburtstag!!! Wahnsinn, wie die Zeit verrennt! Außerdem erste Annäherungen zwischen Madame und mir - to be continued...

Das Jahr war durchwachsen von Höhen und Tiefen. Es kommt mir so vor, als wären es mehr Tiefen als Höhen gewesen. Das Jahr war irgendwie nicht das Meine. Wenn ich so zurückdenke, fallen mir als erstes Stress, Trauer, Kämpfe, Verzweiflung... ein. Es war ein hartes Jahr. Mit schönen Momenten zwischendurch. Im nächsten Jahr möchte ich so vieles anders, ruhiger machen. Für einige Probleme schweben mir Ideen im Kopf herum, für andere weiß ich noch keine Lösung. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf das neue Jahr und hoffe auf ein Besseres...

Ich wünsche euch allen schon jetzt (da ich nicht weiß, ob oder wie ich die nächsten Tage online sein werde) ein schönes Weihnachtsfest, erholsame und ruhige Feiertage und einen guten Rutsch in das Jahr 2013 :)

2 Kommentare:

  1. Ein abwechslungsreiches Jahr, aber wenn ich alles zusammen nehme, doch ein gutes, oder?
    Das wünsche ich Dir dann auch fürs neue: Alles Gute und viele glückliche und erfolgreiche Momente!

    AntwortenLöschen
  2. Ich würde mal behaupten ein sehr emotionsvolles Jahr vollgespickt mit allen möglichen Erlebnissen und Empfindungen. Ich wünsch Dir fürs neue Jahr ein wenig mehr Zeit, Ruhe und viele schöne Momente.
    Liebe Grüße und schöne Feiertage Dir und Deiner Familie
    Rebellin

    AntwortenLöschen