Freitag, 7. Dezember 2012

Warum die beste Freundin wichtig für die Beziehung ist

Also ich merke jetzt wirklich immer wieder, wie wichtig eine beste Freundin in allen Lebenslagen ist. Nicht nur, dass sie zuhört, wo andere schon lange weghören. Nicht nur, dass sie mit einem durch dick und dünn geht. Nicht nur, dass sie Tränen mit einem lachen kann. Nein, sie ist auch wichtig für die Beziehung. Wirklich.

Es ist nun mal so, dass jeder von uns seine Macken und Eigenheiten hat. Im Idealfall sind es nur Kleinigkeiten. Die, egal wie nichtig sie sind, trotzdem wahnsinnig nerven können. Speziell die Macken, die man(n) sich einfach nicht abgewöhnt.

Es macht mich wahnsinnig, dass Herzbube alles stehen und liegen lässt - Schmutzwäsche, Geschirr, DVD´s... Und meineeine darf dann brav hinterherräumen. Nicht, weil er es etwa erwartet oder verlangt von mir. Nein, einfach weil es mich wahnsinnig macht (und es auch keine gute Vorbildwirkung für Krümel hat...).

Es macht mich wahnsinnig, dass Herzbube immer sooo ausschweifend erzählt. Nicht falsch verstehen, wir quatschen oft einfach so ohne Sinn und Verstand und kommen vom hundertste ins tausendste und das finde ich toll! Aber wenn ich sage "um was geht es denn in diesem Film?" möchte ich nicht eine halbe Stunde lang den ganzen Film erzählt bekommen, nein da reichen zwei, drei Sätze völlig aus...

Es macht mich wahnsinnig, dass Herzbube mir jeden Schmarrn (für meine deutschen Mitleser: Quatsch) von Stammgästen erzählt, die ich nicht mal kenne, jedes Detail aus deren (für mich) uninteressanten Leben, jeden Aufreger der mich eh nicht aufregt - weil eh nicht dabei gewesen bzw. die Leute eh unbekannt für mich... aber wirklich wichtige Sachen, wie die Tatsache, dass er mal später kommt oder am Samstag noch wohin muss, weil er etwas besorgen muss... solche Sachen vergisst er wirklich gern zu erwähnen... Und ist dann ganz verständnislos, wenn moi beleidigt ist, weil "das hab ich dir doch eh gesagt..."

Das wären jetzt ein paar Beispiele.

Alles Nichtigkeiten, die jetzt sicherlich keine Trennung oder so hervorrufen. ABER! Und jetzt kommt´s...
Früher, wenn so etwas vorgefallen ist, habe ich Madame angerufen und ihr erzählt, dass ich mich mal wieder über dieses oder jenes ärgere. Wir haben ein bisschen darüber geredet, etwas abgelästert und uns dann meist noch irgendwelche idiotischen "Abgewöhnungsmaßnahmen" überlegt und darüber gelacht. Weil es eh total unwichtig ist.

Wenn nun diese eine Freundin wegfällt, dann kracht es in der Beziehung viel öfter. Weil ich nämlich nicht mehr mit Madame rede und sage "Boah, mich nervt...", nein ich gehe jetzt zu Herzbube und sage "Du nervst..."
Natürlich war Madame nicht meine einzige Freundin. Ich habe ein paar wirklich gute Freundinnen, mit denen ich auch gut reden kann, über Wichtigkeiten ebenso wie über Nichtigkeiten. Mit denen ich auch lachen und weinen kann. Die ohne Wenn und Aber für mich da sind, wenn Not am Manne ist... Heute erst war eine dieser Freundinnen bei mir und wir haben genau über solche Themen geredet - Kleinigkeiten, die uns an unseren werten Männern stören, Macken, die zwar nicht so schlimm sind, aber halt trotzdem nerven. Aber all diese Freundinnen, so toll sie sind, ersetzen keine "beste Freundin", mit der du täglich MINDESTENS einmal telefonierst (oh, wie oft haben wir fünf Mal am Tag telefoniert, weil uns ständig noch etwas eingefallen ist... *lach*), die du bei jedem Schwachsinn sofort anrufst, die du hundert Mal hintereinander mit dem selben öden Thema vollquasselst...

Man lerne daraus: die beste Freundin ist nicht nur für einen selbst total wichtig, eigentlich ist sie für den Partner fast genau so wichtig, denn er wird von einigen Zickereien verschont...

Ich werde jetzt wohl ein Casting veranstalten müssen: Kayla´s next best friend...

10 Kommentare:

  1. Es ist leider nicht so leicht, DIE beste Freundin zu finden, vielleicht kann ja eine von den verbliebenen einspringen? Oder was fehlt denen, was die andere hatte?
    Macken haben wir alle, und wie Du schon sagst, kommt es immer darauf an, wie sehr sie uns stören, wie "wichtig" sie sind. In jedem Fall tut ein Ventil sicher mal ganz gut, auch, um sich einen Spiegel vorhalten lassen zu können und auch mal zu erkennen, dass man vielleicht an der einen oder anderen Stelle selbst etwas übertreibt mit der Kritik.
    Der Alltag birgt aber eben die Gefahr, dass viele solcher scheinbar kleinen Macken irgendwann zu einem großen Klumpen werden, der einer Beziehung zu schaffen macht. Darum solltest Du bei Dingen, die Dich wirklich stören, auch mal deutlich etwas sagen. Gut, die Macke mit den Sachen, die rumliegen, scheint eine Männerdomäne zu sein, man liest es immer wieder. Vielleicht braucht es da etwas Erziehung - wenn Du immer ohne zu murren alles hinterher räumst, wird er sich nicht genötigt fühlen, etwas zu ändern. Es klappt schließlich auch so ;-)
    Was ich sagen will: Gespräch mit Freundin, auch fünf Mal am Tag (kann man sich wirklich so viel erzählen? *g*) sind gut, aber die Kommunikation mit dem Partner sollte auch nicht vergessen werden ;-)

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  2. Jaaaa, Herr B. wir Frauen können uns 8 Stunden am Stück unterhalten, wenn´s sein muss *gg*
    Ja klar redet man mit dem Partner was einen stört. Aber man redet halt anders - ruhiger - wenn man sich vorher schon bei der Freundin ausgelassen hat. Und wie du auch schon geschrieben hast, man sieht oft auch ein, dass man etwas wirklich überbewertet oder sich da etwas zu sehr hineinsteigert.
    Und glaub mir, dass mit den Sachen rumliegen lassen - das haben wir schon hundertmal besprochen... ;)
    Aber egal, zurück zum Thema...
    Ich weiß nicht, ich könnte nicht sagen, dass den anderen Freundinnen etwas fehlt oder so. Es sind halt wirklich sehr gute Freundinnen aber nicht DIE Freundin. Zum einen habe ich Hemmungen ständig anzurufen, wegen "nichts". Ich möchte nicht lästig sein, oder nerven... ich glaube zwar nicht, dass es eine von ihnen so empfinden würde, aber ICH würde es so empfinden - weil es halt bisher nie so war bei uns. Wir telefonieren und treffen uns mehr oder weniger regelmäßig, reden auch über so gut wie alles, aber halt nicht täglich und nicht wegen jedem Blödsinn, wenn du verstehst was ich meine...
    Ist halt grad wieder ein kurzes Tief...
    Aber wir wissen ja aus Erfahrung, dass auf jedes Tief auch wieder ein Hoch folgt...

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  3. So ist es und so wird es auch wieder sein. So einen besten Freund hatte ich leider nie. Eine beste Freundin hatte ich mal vor rund 15 Jahren, bis wir uns wegen ihres Mannes von heute auf morgen aus den Augen verloren haben. Inzwischen haben wir uns zwar wieder gefunden, aber bedingt durch die Lebensumstände ist der Kontakt längst nicht mehr so eng wie früher. Und manchmal wünschte ich mir, ich hätte auch jemanden, den ich mal eben schnell anrufen könnte. Aber so jemanden findet man eben nicht an jeder Ecke, da muss schon alles passen. Vielleicht findest Du ja wieder jemanden :-)
    Bis dahin rufst Du halt die anderen Freundinnen immer reihum an :-) Und den Rest schreibst Du hier auf *g*

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  4. Ich befürchte, ich habe meine "besten Freundinnen" schon aufgebraucht für dieses Leben. Ich hatte das Glück von 2 solch besonderen Menschen begleitet zu werden. Eine in der mehr als schwierigen Jugendphase *gg* und dann sogar noch mal eine Zeit lang... und dann Madame.
    Solche wirklich innigen, tiefen Freundschaften findet man wirklich selten. Eine Freundin hat letztens ganz entsetzt gemeint, dass sie das gar nicht versteht, wir waren doch "50 Jahre verheiratet", du kannst dir also vorstellen, wie tief diese Freundschaft war. Ich fühle mich momentan wirklich ein bisschen wie bei einer Scheidung. Man weiß tief im Inneren, dass es nichts mehr zu retten gibt. Man weiß, dass es besser ist, getrennte Wege zu gehen. Aber man fühlt sich, als wäre ein Teil von einem selbst heraus gerissen. Es fehlt einfach etwas. Immer. Zu jeder Zeit. Egal, ob man glücklich oder traurig ist. Und man trauert.

    Also muss jetzt für die nächste Zeit wohl mein Blog herhalten als beste Freundin. Ich sollte ihm einen Namen verpassen. Einen weiblichen natürlich... Wie wäre es mit Isolde? *ggg*

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  5. Mir hat damals auch etwas gefehlt, aber ich hab mich dann irgendwann damit abgefunden, es ging ja nicht anders.
    Aber Isolde? Also nee ... bitte nicht :-)

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  6. Ich werde mich sicherlich auch damit abfinden, habe ja auch einige Jahre ohne beste Freundin verbracht.

    Was ist an Isolde auszusetzen? Ein sehr literarischer Name ;) Aber gut, dann halt... hmmm... Coleen wäre passend, gälisch für "Mädchen" und Kayla ist ja auch ein keltischer Name (wenn auch etwas abgewandelt in der Schreibweise...)

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  7. Isolde ist ja eine tragische Heldin. Und Du sollst doch bitte nicht tragisch enden. Also lieber was Positives im Namen, ja? :-)

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  8. Ich sag ja, Coleen. Was ist schon positiver als "Mädchen" *gg*

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  9. Naja... ich hätte da eine Idee.
    Ich übernehme den Job deiner besten Freundin - und du den Job meiner besten Freundin.
    Wie klingt das?

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  10. Klingt verlockend. Klingt wirklich gut. Ich glaube, das machen wir :)

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